Achtung! Dieser Blogeintrag ist
aufgrund hoch-emotionalen Inhaltes nichts für Leser, die nah am Wasser gebaut sind!
Philipp Supertramp übernimmt keine Haftung für vergossene Tränen!
=P
Okay, ich denke ich bin einer der
wenigen Austauschschüler, die jetzt schon anfangen Sachen zu
vermissen. Viele sind bestimmt noch im „Hoch“ der neuen
Erfahrungen. Ich denke ein Grund, warum ich Dinge jetzt schon
vermisse ist, weil ich schon halber Ami war, bevor ich hierher kam
und schon durch meine vorherigen Aufenthalte in den USA an viele
Dinge gewohnt war.
Der letzte Tag mit allen zusammen Mein Bruder und meine Schwägerin links, mein Vater links und meine Mutter rechts von mir, Sam in der Mitte und meine Schwester und mein Schwager rechts. |
Ich vermisse Mama's Küche und mein
Haus.
Ich vermisse meine Gitarre und das
Kick-Boxen.
Ich vermisse die Lateinstunden (nur, um
in Form zu bleiben und nicht zum Vergnügen =D).
Ich vermisse die „Sicherheit“ auf
den Straßen (hört sich blöd an, aber die Amis fahren wie besänkte
Säue).
Ich vermisse deutschen Standard z.B.
vernünftige Brötchen, die Wurst vom Metzger Hess, Müsli und vieles
mehr. Auch wenn es nur die Möglichkeit ist, eben in den Bus zu
steigen um irgendetwas zu besorgen oder sich mit Freunden zu treffen.
Das waren die ersten Dinge, die einem
schon nach der ersten Woche fehlten!
Ein paar Tage, bevor meine Reise
losging, habe ich ja mein Abschiedsvideo, was ihr alle hoffentlich
gesehen habt, alleine im Stillen gedreht, um meine Gefühle
festzuhalten. Irgendwie hat das Video mich aber eher abgelenkt und
ich habe nicht verstanden, dass ich der traurige Junge bin, der
fröhlich versucht Abschied zu nehmen. Ich weiß, dass dieses Video
viele von euch zum Weinen gebracht hat. Je öfter ich mir jedoch das
gute Stück jedoch anschaue oder jemandem zeige, desto mehr erinnert
es mich an Zuhause und desto mehr macht es auch mich traurig, vor
allem wenn ich meinen Hund als einen so guten Schauspieler sehe.
An einem meiner letzten Tage in Deutschland am Brückenpark Müngsten |
Den vermisse ich im übrigen im Moment
am meisten. Mit den meisten habe ich nämlich schon geschrieben oder
telefoniert oder geskypet. Wenn ich mit meiner Familie geskypet habe,
dann konnte ich auch alle sehen, sogar meinen Hund bzw. meine Hunde
(ich zähle jetzt mal den Hund meiner Schwester zu meinem Eigentum).
Doch das Problem ist, das er mich nicht durch die Webcam oder an
meiner Stimme erkennen kann und ich nicht weiß, ob er sich nach dem
Jahr noch an mich erinnern wird. Das ist eine meiner größten
Ängste. Es fühlt sich so an, wie in einem Film, in dem jemand
stirbt und dann als einsame Seele herumirrt und alles mitbekommt, was
geschieht, aber die Lebenden einen nicht sehen (z.B. wie im Film
„Stadt der Engel“). Vielleicht ist das etwas hart ausgedrückt,
aber genau so fühlt es sich an.
Sam als Welpe |
Meine Mutter hat mir erzählt, dass
sich Sam, mein Hund, letztens vor meinen Schreibtisch gesetzt hat,
auf meinen Sessel gestarrt und angefangen hat zu jaulen. Als ich das
gehört habe, hätte ich direkt losflennen können. Das Gassigehen,
sein Herzinfarkt wenn ich zur Tür reinkomme, das Kuscheln, die
Geräusche, die er macht, wenn er träumt... All das fehlt mir.
Glaubt mir, ein Hund kann einem das Leben so bereichern. All die
Hundemenschen unter euch wissen, was ich meine! Ich habe gestern
sogar nach Vizsla-Züchtern (die Rasse von meinen Hunden) in
Indianapolis im Internet gesucht, nur um mir das Gefühl zu geben,
dass hier ganz viele andere Hunde um mich herum sind, auch wenn ich
sie nicht sehen kann.
Sam beim Schlafen |
Ich vermisse meine Familie (obwohl du
der beste Hostdad bist, den es gibt Jim), die Filmabende bei meiner
Schwester und meinem Schwager und die Nachmittage mit meinem Bruder
und meiner Schwägerin.
Ich vermisse meine Freunde und meine
Klasse.
Ich vermisse meinen treudoofen, besten
Freund Felix, den ich gar nicht wirklich verabschieden konnte, weil
er krank im Bett lag und seine Familie, die sich immer wie ein
Familienmitglied um mich gekümmert haben.
Ich vermisse meine Schule und meine
Lehrer.
Aber weiter geht’s, das Leben. Ich
bin jetzt nach einem schönen, langen Wochenende bei der Familie von
Dad zurück in Indianapolis und habe morgen noch frei. Am Mittwoch
ist das nächste Fußballspiel und ich wurde auch schon zu dem
„Homecoming-Ball“ von einer anderen Schule eingeladen worden (ein
jährlicher Ball, um die ehemaligen Schulabgänger zu feiern). Der
Alltag gefällt mir und ich fühle, wie ich jeden Tag mehr zu einem
„ganzen Ami“ werde.
Du packst das schon :)
AntwortenLöschendanke, lucas =)
Löschenweis gaanz genau was du meinst :)
AntwortenLöschenhatte mein 'tiefpunkt' auch schon!
kopf hoch, 'perfekter philipp' :*
danke :P
Löschendu schaffst das auch ^^